Hinter einem Verband stehen immer Menschen, die ihn prägen. Eine dieser Personen ist Reto Nick, der während nicht weniger als 30 Jahren als Geschäftsführer des Hauseigentümerverbandes Graubünden die Geschicke des Verbandes massgeblich beeinflusste. Er hat Höhen und Tiefen miterlebt und ist nicht nur von der Existenzberechtigung des HEV überzeugt, sondern auch der Meinung, dass es den HEV in einer Zeit der Erosion des Eigentumsbegriffs mehr denn je braucht. Während der letzten 30 Jahre hat er den HEV Graubünden mit ausserordentlicher Einsatzbereitschaft, grossem Elan, hervorragendem Fachwissen und mit viel Herzblut und Begeisterungsfähigkeit verantwortungsvoll geleitet und geprägt.
Alles begann 1993: Reto Nick erhielt den Auftrag, für den Hauseigentümerverband Graubünden ein Informationsblatt zu gestalten. Doch gleich darauf lancierte er die Zeitschrift «Bündner Wohneigentum». Bereits ein Jahr später übernahm er die Geschäftsführung des HEV. Damals zählte der Verband 3'941 Mitglieder. Heute sind es 11'125. Seine spitze Feder in der Kolumne des «Bündner Wohneigentums» war bei den Mitgliedern gleichermassen beliebt wie bei den eigentumsfeindlichen Kreisen gefürchtet.
Als Geschäftsführer brachte er immer wieder frische Ideen und neue Perspektiven ein. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Hauseigentümerverband Graubünden von einem ehrenamtlich geführten Verein zu einem modernen, professionellen Verband, der zahlreiche Dienstleistungen anbietet und sich für die Interessen seiner Mitglieder einsetzt. Er vereinheitlichte das Dienstleistungsangebot und den Auftritt der acht regionalen Sektionen. Er baute ein gut besuchtes Kursangebot auf - von der Wohnungsabnahme bis zum Stockwerkeigentum. Zur Mitgliederwerbung kaufte er einen Messestand, den er allen HEV-Sektionen für die Teilnahme an Messen und Ausstellungen zur Verfügung stellte und auch selbst mit seiner Frau aufbaute. Regula Nick stand ihm all die Jahre immer dienstfertig bei, auch ihr gehört ein grosses Dankeschön.
Im Jahr 2008 war er Geburtshelfer bei der Gründung der ersten italienischsprachigen HEV-Sektion der Schweiz. Dank des föderalistischen Aufbaus können die Interessen unserer Mitglieder Kantons-, auf regionaler und auf Gemeindeebene wirksam vertreten werden. Als Romane war ihm die Dreisprachigkeit wichtig. So war seine Handschrift bei der Entwicklung und Überarbeitung der verschiedenen Verträge und Formulare deutlich zu erkennen. Der HEV Graubünden steht heute finanziell gut da und die Mitglieder können auf qualitativ hochstehende Dienstleistungen zählen, wie beispielsweise die Rechtsberatung oder die Energie- und Bauberatung.
Grosses Engagement legte der Betriebsökonom bei der Verfassung von Vernehmlassungen an den Tag. In den 30 Jahren seiner Tätigkeit beim HEV Graubünden verfasste er unzählige Vernehmlassungen, die bei den Behörden immer wieder in ihre weiterführenden Überlegungen miteinbezogen wurden.
Seine analytische Denkweise sowie sein strategisches Denkvermögen halfen ihm bei der Unterstützung und bei der Bekämpfung von zahlreichen Initiativen oder Referenden. Nick hat sich stets politisch für die Interessen der HEV-Mitglieder starkgemacht. Eine erste Initiative brachte der HEV Schweiz 1999 vor das Schweizer Stimmvolk. «Wohneigentum für alle» hiess sie und erreichte beachtliche 41,3 Prozent Ja-Stimmen. Trotz Niederlage legte die Initiative den Grundstein für weitere politische Aktivitäten des HEV im Bereich der Liberalisierung des Mietrechts und der Neukonzeption der Eigenmietwertbesteuerung. Seine unermüdliche Schaffenskraft und sein Motto «Hart in der Sache, aber konziliant in der Art» stiess auch bei der jeweiligen Gegnerschaft auf Respekt. Und Nick war immer mit grossem Engagement, aber oft hinter den Kulissen, dabei. Ganz herzlichen Dank, Reto, für Deinen Einsatz und einen gesunden und aktiven (Un)ruhezustand!
