Seit fast 30 Jahren kann man in der Schweiz digital mobiltelefonieren. 2003 kamen mit der dritten Mobilfunk-Generation (3G) einfache Internetabfragen dazu und nochmals zehn Jahre später begann mit 4G das mobile Streamen von Videos. Heute versprechen uns die Mobilfunkbetreiber mit 5G noch bessere, noch schnellere und noch effizientere mobile Datenübertragung. Enorme Chancen durch moderne Technik. Anderseits warnen viele vor dem gesundheitlichen Risiko der Strahlung, speziell bei 5G. Was hat es damit auf sich?
Handy strahlt nicht immer
Das physikalische Grundprinzip sind elektromagnetische Wellen, kurz Handystrahlen. Die Strahlen gehen vom Handy aus zu den sogenannten Basisstationen. Oder umgekehrt von der Basisstation zum Handy. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass das Handy nur dann strahlt, wenn es «muss», das heisst nur dann, wenn Daten vom Handy wegtransportiert werden sollen. Im Empfangsmodus, zum Beispiel eingeschaltet als Wecker auf dem Nachttisch liegend, strahlt das Handy der Batterie zuliebe nicht. Aus dem gleichen Grund strahlt das Handy immer nur so stark wie nötig.
Weil die Strahlung mit zunehmender Entfernung von der Quelle abnimmt, strahlt ein Handy automatisch stärker, je weiter die Basisstation entfernt ist. Genauere Untersuchungen zeigen, dass die durchschnittliche Strahlenbelastung im Alltag zu 90 Prozent vom eigenen Gerät stammt. Nur 10 Prozent stammen von anderen weiter entfernten Quellen.
Bisher keine gesundheitlichen Auswirkungen
Die Strahlung dringt in den Körper ein und erwärmt ihn. Starke Erwärmung wäre gefährlich. Darum gibt es gesetzliche Grenzwerte für die Strahlungsintensität. Sie sind so festgelegt, dass die Erwärmung unter einem Grad bleibt – gesundheitlich unbedenklich also. Trotzdem wird seit Jahrzehnten intensiv nach anderen Gesundheitsrisiken durch Handystrahlen geforscht. Die wichtigsten Erkenntnisse:
• Der Mensch kann Strahlung unter den erwähnten Grenzwerten nicht bewusst wahrnehmen.
• Unwohlsein, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität und viele weitere Symptome konnten bisher nicht auf die Strahlung zurückgeführt werden. Ein Zusammenhang, auch im Langzeitversuch, gilt als sehr unwahrscheinlich.
• Das Risiko für Krebserkrankungen, insbesondere Hirntumore wird durch Handystrahlen nicht erhöht. Dies war lange umstritten.
Die blosse Strahlung hat also bei Einhaltung der Grenzwerte keine gesundheitlichen Auswirkungen.
Das Internet braucht etwa 7 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs.
Risiken liegen beim Gesamtsystem
Trotzdem birgt der intensive Gebrauch von Handy und Internet beachtliche Risiken.
• Sieben Prozent der 12- bis 17-jährigen jungen Frauen sind internetsüchtig. Es gibt sogar spezielle Entzugskuren.
• Es besteht ein Sicherheitsrisiko, dass der chinesische Marktführer für 5G-Komponenten die Daten unbemerkt manipulieren oder ausspionieren könnte.
• Das Internet braucht etwa 7 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs, Tendenz steigend.