Die Eigenmietwertbesteuerung ist seit vielen Jahren ein Dauerthema. Dieses Jahr ist es aber umso "brennender", da es nach vielen gescheiterten Versuchen tatsächlich zu einer Volksabstimmung kommt.
Anlässlich der Dezembersession hat sich das nationale Parlament auf einen vollständigen Systemwechsel einigen können, und zwar soll der Eigenmietwert auf Erst- und Zweitwohnungen abgeschafft werden. Ausschlaggebender Punkt bzw. ausschlaggebende Petition für die Vorlagen zur Abschaffung der Eigenmiete war die HEV-Petition aus dem Jahr 2016 unter dem Titel "Eigenmietwert abschaffen". Über 145'000 Personen haben damals unterzeichnet. Acht Jahre später haben National- und Ständerat folgende Beschlüsse gefasst:
- Der Eigenmietwert wird sowohl für Haupt- als auch Zweitwohnsitze abgeschafft.
- Unterhaltsabzüge sind künftig nicht mehr möglich. Schuldzinsenabzüge werden nur noch nach der quotal-restriktiven Methode gewährt.
- Um die Bergkantone zu entlasten, dürfen die Kantone eine Objektsteuer auf Zweitliegenschaften einführen. Diese Verfassungsänderung bedarf einer Volksabstimmung.
- Das Inkrafttreten der Abschaffung des Eigenmietwerts ist an die Volksabstimmung über die Objektsteuer auf Zweitliegenschaften gekoppelt.
Vor kurzem hat der Bundesrat den endgültigen Abstimmungstermin festgelegt: Am 28. September 2025 wird die Vorlage dem Stimmvolk unterbreitet. Bis dahin wird der HEV Graubünden in Zusammenarbeit mit den Sektionen und dem HEV Schweiz nichts unversucht lassen, um die Stimmbevölkerung zu mobilisieren und zur Teilnahme an der Abstimmung zu bewegen. Zu diesem Zweck hat die Geschäftsstelle ein umfassendes Konzept mit verschiedenen Massnahmen ausgearbeitet. Gerne gewähren wir Ihnen, geschätzte Mitglieder, nachfolgend einen Einblick in unsere geplanten Aktionen.
Eine erfolgreiche Kampagne lebt vom Miteinander. Nur gemeinsam sind wir stark genug, um diese Herausforderung zu meistern und den Eigenmietwert zu verabschieden.
Bis zur Abstimmung werden Sie regelmässig und über verschiedene Kanäle mit relevanten Informationen von uns bedient. Es ist dem Verband ein zentrales Anliegen, seiner Verantwortung als Interessenvertreter vollumfänglich gerecht zu werden. Als Mitglieder haben Sie ein berechtigtes Anrecht darauf, in solch wesentlichen politischen Weichenstellungen begleitet zu werden. Dem kommen wir gerne nach. So werden Sie im Rahmen der Kampagne auch noch zu ausgewählten Veranstaltungen eingeladen.
JA zu fairen Steuern
Der HEV Schweiz bezeichnet den Eigenmietwert in seiner Kampagne treffend als Geistersteuer – handelt es sich doch um die Besteuerung eines fiktiven Einkommens, das effektiv gar nie zufliesst.
Die Streichung dieser sachlich kaum mehr zu rechtfertigenden Steuer würde einerseits zu einem faireren Steuersystem beitragen und andererseits das Wohneigentum gezielt stärken und fördern. Für ältere Menschen brächte sie finanzielle Entlastung und Sicherheit und jüngeren Personen würde der Zugang zu einem Eigenheim erleichtert.
Nutzen wir diese Chance, um bestehende Missstände zu korrigieren und optimale Voraussetzungen für die Zukunft zu schaffen.
Wichtig zu wissen ist, dass der Eigenmietwert nur dann abgeschafft wird, wenn wir dem Bundesbeschluss über die kantonalen Liegenschaftssteuern auf Zweitliegenschaften zustimmen. Dieser Beschluss gibt den Kantonen die Möglichkeit, eine Steuer auf selbstgenutzten Zweitwohnungen einzuführen. Dies würde die Bergkantone wie den Kanton Graubünden vor Einnahmeausfällen aus dem Wegfall des Eigenmietwerts entlasten. Die eigene, selbstbewohnte Liegenschaft am Wohnort ist von dieser Objektsteuer nicht betroffen.
Weitere Informationen finden Sie unter faire-steuern.ch.
Zum ganzen Flyer für faire Steuern.
Nun zurück zur Kampagne des HEV Graubünden: Sie werden in naher Zeit noch viel von uns hören und uns auch sehen. So gehen wir auch in den verschiedenen Sektionen auf die Strasse. Es sind u.a. Stand- und Flyer-Aktionen vorgesehen, um die Bevölkerung zu motivieren, ein Ja in die Urne zu legen und damit das Wohneigentum zu fördern. Der HEV Graubünden legt Wert auf das persönliche Gespräch. Er möchte nahe bei der Bevölkerung sein. Es ist unserer Meinung nach jetzt wichtiger denn je, im direkten Austausch zu stehen. Ergänzend sind auch klassische Werbemassnahmen wie Zeitungsinserate, Radiodurchsagen und Plakate vorgesehen. Letztere werden insbesondere nach dem Erhalt der Abstimmungsunterlagen sichtbar sein.
Sie sind herzlich eingeladen, mitzumachen, Flyer zu verteilen oder solche aufzulegen. Auch Leserbriefe sind willkommen. Und bitte tragen Sie die Wichtigkeit dieser Abstimmung unbedingt weiter und gewinnen Sie Ihr Umfeld für ein Ja. In diesem Sinne freuen wir uns über Ihr Mitwirken und Ihre Kontaktaufnahme via info@hev-gr.ch oder über 081 250 50 33.
Der HEV Graubünden blickt der Abstimmungskampagne mit grosser Vorfreude entgegen und ist überzeugt, mit vereinten Kräften diese Hürde erfolgreich zu meistern.
