Werden Dörfer überschwemmt oder Häuser durch Sturmwind und Schneedruck beschädigt, wird uns mit oft dramatischen Bildern gezeigt, wie verletzlich unsere moderne Zivilisation gegenüber den Naturgefahren nach wie vor ist. Die Frage drängt sich auf, ob in guten Zeiten die nötigen Massnahmen ergriffen wurden, um für schlechte Zeiten gewappnet zu sein.
Naturgefahren wie Sturm, Hagel und starker Regen verursachen regelmässig Schäden in Millionenhöhe. Alleine die direkten Schäden an den Gebäuden in Graubünden summierten sich im Durchschnitt der letzten zehn Jahre auf mehr als acht Millionen Franken. Schäden an Gebäuden, Anlagen und Sachwerte sind das eine, immer wieder erleiden aber auch Menschen und Tiere Schaden. Oft folgen auch kostspielige Betriebsausfälle und es gehen persönliche Werte verloren. Für die Betroffenen entstehen dadurch viel Umtrieb und Ärger.
Massnahmen mit grosser Wirkung
Auch einfache Massnahmen können Schäden verhindern, die während der Lebensdauer eines Gebäudes sogar mehrmals auftreten könnten. Bei einem Hochwasser mit geringen Wassertiefen lässt sich beispielsweise ein verbesserter Schutz durch das Erhöhen von Lichtschächten oder das Anbringen einer Schwelle bei der Garagenzufahrt erreichen. Verstärkte Flügelmauern und Panzerverglasung können Lawinenschäden verhindern. Hagelschäden können bei der Wahl hagelresistenter Materialien und dem rechtzeitigen Einziehen der Storen mit dem System «Hagelschutz – einfach automatisch» vermieden werden.
Naturgefahrensicheres Bauen erfordert jedoch spezifische Kenntnisse: Wo muss mit welchen Gefahren gerechnet werden und welche Massnahmen sind am wirksamsten? Mit der Plattform www.schutz-vor-naturgefahren.ch haben Bauherren, Architekten und Fachplaner Zugang zu einem standortspezifischen Naturgefahren-Check.
Guter Schutz lohnt sich
Wer bei einem Um- oder Neubau frühzeitig an Schutzmassnahmen denkt, kann diese oft mit wenig Aufwand realisieren. Die Investitionen machen sich bezahlt: Über die Lebensdauer eines Gebäudes oder dessen Bauteile betrachtet, übersteigt der finanzielle Nutzen die für Schutzmassnahmen aufgewendeten Kosten oft deutlich. Gebäudeschutz vor Naturgefahren verlängert meist die Lebensdauer von Bauteilen und gehört damit zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beim Bauen. Gleichzeitig sichern Eigentümer damit den Wert ihres Gebäudes auf lange Sicht.
Auch Prävention an bestehenden Gebäuden, welche älter als zehn Jahre sind, lohnt sich: Mit der Teilrevision der Verordnung zum Gesetz über die Gebäudeversicherung Graubünden wird der Beitragssatz der GVG an freiwillig erstellten Präventionsmassnahmen zum Schutz vor Naturgefahren von 25 Prozent auf 40 Prozent der anrechenbaren Kosten erhöht. Die Präventionsmassnahmen helfen mit, die Versicherungsprämien der GVG auch zukünftig tief zu halten.