Bündner Wohneigentum

Online-Magazin des Hauseigentümerverbands Graubünden

Ausgabe 127 | November 2024

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Ökologische Bodenbeläge

Der Boden bildet wortwörtlich die Grundlage eines jeden Zuhauses. Es gibt ihn in den verschiedensten Farben, Formen und Strukturen. Die Wahl des Bodens ist aber weit mehr als reine Geschmackssache. Sie bedeutet ökologische Verantwortung.

Besonders wenn es um den grünen Fussabdruck geht, ist Boden nicht gleich Boden. Das Material ist entscheidend, – aber auch dessen Herstellung, die Transportwege, die Beständigkeit und die Funktion spielen eine wichtige Rolle in Sachen Nachhaltigkeit. So kann ein isolierender und wärmender Boden beispielsweise den Heizaufwand mindern und den Verbrauch an fossilen Rohstoffen oder an Strom reduzieren und der ökologischste Boden ist nicht nachhaltig, wenn er nicht langlebig ist! Wir stellen drei umweltbewusste Bodenklassiker vor und erklären, worauf man bei ihrer Wahl achten sollte.

Altholz und Echtholz-Parkett

Der nachwachsende Rohstoff Holz bindet C0² und weist grundsätzlich eine gute Ökobilanz auf. Die Wahl des Holzes ist jedoch zentral. Unter ökologischem Aspekt sollte man auf Tropenhölzer und Importhölzer verzichten und einheimisches Holz aus zertifizierter ökologischer Landwirtschaft (FSC) priorisieren. Wer sich für einen Altholzboden entscheidet, handelt besonders ökologisch und fördert die Kreislaufwirtschaft. Das Holz sollte nicht mit Lösungsmitteln versiegelt und stattdessen eingeölt oder gewachst werden.

Wenn es um den grünen Fussabdruck geht, ist Boden nicht gleich Boden.

Linoleum

Linoleumböden bestehen aus natürlichen Materialien. Die darin enthaltenen Soja- oder Leinöle, Kork- oder Holzmehle, Harze und die Jute sind nachwachsende Rohstoffe. Weitere Inhaltsstoffe sind Kalkstein und Farbpigmente. Der Ökobilanz zu Buche schlagen allerdings die langen Transportwege. Einige der Rohstoffe stammen praktisch immer aus dem fernen Ausland. Linoleum sollte ausschliesslich mit Wachs versiegelt und mit Naturharzkleber verleimt werden.

Auf Tropenhölzer und Importhölzer sollte man verzichten.

Teppich aus Naturmaterialien

Pflanzliche Bodenbeläge aus Sisal, Hanf, Seegras, Kokos oder Jute werden ganz aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Zentral für ihre Öko- und Sozialbilanz sind das Anbauland, die Anbaubedingungen vor Ort und die Transportwege. Eine Alternative zu den pflanzlichen Teppichen bilden Teppiche aus einheimischer Wollproduktion oder aus recyceltem Garn. Die Teppiche sind im Vergleich zu anderen Bodenbelägen eher kurzlebig, jedoch vergleichsweise gut abbaubar.

Natürlich dürfen auch Natursteinböden aus einheimischen Steinen, Kork und recyceltem Vinyl bei der ökologischen Bodenwahl in die engere Auswahl kommen. Am Ende des Tages zählt eins: Den Fussboden soll man mit Füssen treten, die Umwelt nicht.

Tabea Ammann

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