Bündner Wohneigentum

Online-Magazin des Hauseigentümerverbands Graubünden

Ausgabe 130 | November 2025

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Schimmel vermeiden – Behaglichkeit gewinnen

Mit dem Beginn der Heizsaison steigt in vielen Häusern und Wohnungen nicht nur die Behaglichkeit, sondern auch das Risiko von Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Gerade im Herbst und Winter, wenn wir weniger lüften und die Räume stärker beheizen, kommt es oft zu Problemen mit der Raumluft und den Oberflächen der Gebäudehülle. Schimmel sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch die Gesundheit beeinträchtigen und die Bausubstanz schädigen.

Warum entsteht Schimmel?

Schimmelpilze benötigen vor allem eines: Feuchtigkeit. Diese kann aus ganz unterschiedlichen Quellen stammen – etwa durch Kondenswasser an kalten Mauern oder Fenstern, durch hohe Luftfeuchtigkeit im Raum oder durch kleine Bauschäden. Je besser unsere Gebäude gedämmt und je dichter die Fenster sind, desto stärker müssen wir auf ein ausgewogenes Lüftungs- und Heizverhalten achten.

Richtig lüften – aber wie?

Viele glauben, ständig gekippte Fenster würden genügen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Dauerhaft gekippte Fenster kühlen die Wände aus und treiben den Energieverbrauch in die Höhe. Effektiver ist Stosslüften: mehrmals täglich für wenige Minuten alle Fenster weit öffnen und kräftig durchlüften. So wird die feuchte Luft schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. Besonders nach dem Duschen, Kochen oder Wäscheaufhängen ist Lüften wichtig.

Raumklima im Blick behalten

Ein ideales Raumklima liegt bei einer Temperatur von etwa 20 bis 22 Grad in Wohnräumen und bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent. Wer ganz sichergehen möchte, kann mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit überwachen. Liegt diese über längere Zeit über 60 Prozent, steigt die Gefahr von Schimmel deutlich.

Heizverhalten anpassen

Gerade im Winter lohnt es sich, die Räume gleichmässig zu beheizen, anstatt sie stark auskühlen zu lassen und dann wieder hochzuheizen. Kalte Ecken und Wände sind typische Stellen, an denen sich Kondenswasser niederschlägt. Ein gleichmässiges Temperaturniveau verringert das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen und sorgt zudem für ein angenehmeres Wohngefühl.

Kleine Ursachen, grosse Wirkung

Nicht immer steckt falsches Lüften hinter Schimmelbildung. Auch bauliche Ursachen wie Wärmebrücken, undichte Abdichtungen oder kleine Risse können dazu führen, dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt. Solche Probleme sollte man frühzeitig untersuchen lassen – oft genügt eine kleine Reparatur, um grössere Schäden zu verhindern.

Vorbeugen lohnt sich

Schimmelbefall ist nicht nur ein optisches Problem. Er kann Atemwegserkrankungen, Allergien oder Reizungen auslösen und vor allem für Kinder, ältere Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem gesundheitliche Folgen haben. Zudem mindern Feuchtigkeitsschäden den Wert einer Immobilie und verursachen hohe Sanierungskosten.

Fazit

Wer jetzt im Herbst einige einfache Regeln beachtet, sorgt für ein gesundes und behagliches Zuhause in den Wintermonaten. Regelmässiges Stosslüften, ausgewogenes Heizen und ein wachsames Auge auf Feuchtigkeit sind die wirksamsten Massnahmen gegen Schimmel. So schützen wir nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch den langfristigen Wert unseres Eigentums.

Unter www.bundespublikationen.admin.ch finden Sie wertvolle Broschüren zum Thema «Schimmel». Die Broschüren sind in gemeinsamer Trägerschaft des BAG, HEV, MV und SVIT entstanden.

Karin Iseppi

Präsidentin HEV Mittelbünden

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