Bündner Wohneigentum

Online-Magazin des Hauseigentümerverbands Graubünden

Ausgabe 130 | November 2025

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Sektionsecke: Generalversammlungen

In der Ausgabe des Bündner Wohneigentums vom Juni wurde über die Generalversammlungen der Sektionen Oberengadin, Poschiavo, Unterengadin und Surselva berichtet. Nun folgt in dieser Ausgabe ein Einblick in die Versammlungen der Sektionen Chur Regio, Davos, Mittelbünden und Prättigau.

Nebst den statutarischen Geschäften stand auch bei diesen vier Versammlungen die Abstimmung über die Abschaffung des Eigenmietwerts im Zentrum der Diskussionen. Die Mitglieder verfolgten wiederum die Ausführungen der Referenten mit grosser Aufmerksamkeit und stimmten den Voten ebenso stark zu.

Grosse Präsenz an der 109. Generalversammlung des HEV Chur Regio

HEV Chur Regio: Die Präsidentin des HEV Chur Regio, Angela Casanova, konnte die 109. Generalversammlung vor der eindrücklichen Kulisse von rund 340 Mitgliedern im Saal des Hotels Marsöl in Chur eröffnen. Die Präsidentin informierte die anwesenden Mitglieder einleitend über aktuelle Themen aus dem vergangenen Verbandsjahr, so insbesondere über den politischen Stand betreffend Abschaffung des Eigenmietwerts. Nach der Abhandlung der formellen Traktanden hielt Nationalrat und Architekt Roman Hug ein spannendes und informatives Referat zum Thema "Abschaffung der Eigenmietwert-Steuer". Dabei wurden der bisherige politische Weg dieser Steuerabschaffung und die aktuelle Abstimmungsvorlage erläutert.

Nach dem formellen Teil sass man beim Verzehr des traditionellen Churer Fleischtorte-Gerichts gemütlich beisammen und genoss den Abend.

JA zu fairen Steuern. Der HEV Davos sagt klar JA zur Abschaffung des Eigenmietwerts, zu einer Steuer, die es in keinem anderen Land der Welt gibt.

HEV Davos: An der jährlichen Generalversammlung standen neben den statutarischen Geschäften wie Rechnungsablegung und Budget der Systemwechsel auf selbstgenutztem Wohneigentum im Vordergrund. Präsentiert wurden die beiden eidgenössischen Vorlagen von Urs Marti, dem neuen Präsidenten des HEV Graubünden und des vormaligen Stadtpräsidenten von Chur.

Urs Marti erläuterte die Argumente für die Abschaffung des Eigenmietwerts und warf einen Blick in die Zukunft auf die Objektsteuer auf Zweitliegenschaften. Er betonte die Ungerechtigkeit der Eigenmietwert-Steuer, indem Eigentümerinnen und Eigentümer ein fiktives Einkommen versteuern müssen. Besonders pensionierte Personen mit abbezahltem Eigenheim seien benachteiligt. Mit dem neuen System sollen keine Hypothekarzinsen und Unterhaltskosten mehr abgezogen werden können, was das Schuldenmachen nicht länger belohnt. Junge Ersterwerber sollen während zehn Jahren steuerlich entlastet werden.  

Die Steuerausfälle könnten durch eine Liegenschaftssteuer auf Zweitliegenschaften, der sogenannten Objektsteuer, kompensiert werden.

Der Systemwechsel sei gelebter Föderalismus, da die Kantone individuell über die Einführung entscheiden könnten.

Nach den zwei JA-Parolen-Fassungen gingen die Mitglieder zum gemütlichen Teil mit Fleischkäse, Kartoffelstock und Rotwein über, dies bis spät abends an einem warmen Sommerabend draussen auf der Laubenterrasse des Belvédère.

104. Generalversammlung des HEV Mittelbünden in Cazis

HEV Mittelbünden: Am 11. Juni 2025 führte der Hauseigentümerverband Mittelbünden unter der Leitung von Präsidentin Karin Iseppi seine 104. ordentliche Generalversammlung durch. Zahlreiche Mitglieder versammelten sich in Cazis, um an den statutarischen Geschäften teilzunehmen und sich über die Entwicklungen im Verband zu informieren.

Ein zentraler Punkt der diesjährigen Versammlung waren die Gesamterneuerungswahlen. Nach dem Rücktritt von Gian Catrina (Pignia) und Rolf Marti (Cunter) – beide langjährige und verdiente Vorstandsmitglieder – wurden Benno Bossi (Tiefencastel) und Andreas Catrina (Pignia) neu in den Vorstand gewählt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder sowie Präsidentin Karin Iseppi wurden einstimmig in ihrem Amt bestätigt – ebenso die Delegierten und Revisoren.

Im Hinblick auf die bevorstehende Volksabstimmung zur Abschaffung des Eigenmietwerts am 28. September 2025 informierte die Präsidentin über die Haltung und Überlegungen des HEV und wies auf die diesbezügliche Veranstaltung des HEV Mittelbünden am 18. August 2025 in Scharans hin.

Im Anschluss an den offiziellen Teil bot das gemeinsame Nachtessen Gelegenheit für persönliche Gespräche und den Austausch unter den Mitgliedern – ein stimmungsvoller Abschluss einer erfolgreichen Generalversammlung.

HEV Prättigau, Generalversammlung vom 18. Juni 2025

HEV Prättigau: Mehr als 120 Teilnehmende fanden sich am 18. Juni zur Generalversammlung im Hotel Terminus ein, notabene dem Lieblingslokal des sehr geschätzten, langjährigen Präsidenten Luzi Bardill, der am 20. Februar 2025 viel zu früh, mit 66 Jahren, seiner Krebserkrankung erlegen ist. Die Versammlung stand im Zeichen der Abschiednahme von und in Erinnerung an Luzi Bardill.

Vizepräsident Christian Hew eröffnete die Versammlung mit dem Ausdruck der tiefen Betroffenheit über den grossen Verlust von Luzi Bardill und würdigte sein wertvolles Wirken für den Verband. Während der Amtszeit von Luzi Bardill seit 2010 wuchs der Mitgliederbestand des Verbandes von 600 auf 982 Mitglieder an. Mit einer Schweigeminute nahm die Versammlung gemeinsam von Luzi Bardill Abschied.

Anschliessend hob der Vorsitzende einige wichtige und interessante Hauseigentümer-Themen und -Anliegen aus dem Jahr 2024 hervor, wie die eidgenössischen Abstimmungen zum Mietrecht, die anhaltende Wohnungsknappheit, die Bestrebungen zur Abschaffung der Eigenmietwertbesteuerung, die Ortsplanungs-Revision Klosters (Phase III), Ausführungen zum Solarkraftwerk Madrisa Solar sowie interne Informationen zum HEV Graubünden und HEV Prättigau.

Geschäftsstellenleiterin Anje Thöny präsentierte die Jahresrechnung 2024. Die Einnahmen und Ausgaben des HEV Prättigau sind im Jahr 2024 im Verhältnis zum Mitgliederzuwachs angestiegen. Das Vereinsjahr schloss mit einem bescheidenen Gewinn von CHF 1‘443.91. Für 2025 wird gerechnet, dass das 1000 Mitglied begrüsst werden kann, was dann gebührend gefeiert werden soll.

Die Versammlung wählte Anje Thöny einstimmig mit grossem Applaus zur neuen Präsidentin. Die Neugewählte ist nach Françoise Stahel (1987–1999) die zweite Frau an der Spitze des Verbands und insgesamt die sechste Präsidentin/Präsident seit der Gründung der Sektion HEV Prättigau im Jahr 1982.

Anje Thöny bedankte sich für das Vertrauen und betonte, dass sie sich den grossen Fussstapfen bewusst sei, in welche sie trete. Ihre Stärken sehe sie in einem guten Netzwerk, das sie für die positive Weiterentwicklung des HEV Prättigau einsetzen wolle. Zugesagt habe sie letztlich vor allem deshalb, weil mit dem bestehenden, gut funktionierenden und sehr angenehmen Vorstand die notwendige Konstanz gegeben sei. Ein besonderer Dank gelte den Vorstandsmitgliedern, die ihre ursprünglich geplante Demission aufgrund der besonderen Umstände nochmals verschoben haben. Sie würdigte die starke Entwicklung des Vereins durch die wertvolle Tätigkeit von Luzi Bardill seit seinem Amtsantritt. Es gebe auch weiterhin wichtige Aufgaben und Anliegen zu erfüllen. Diese wolle sie in ihrer eigenen Art und Weise anpacken.

Die übrigen Vorstandsmitglieder und die Revisorin, die turnusgemäss zur Wahl standen, wurden einstimmig und mit Applaus wiedergewählt.

Im Anschluss an die Generalversammlung freuten sich die Anwesenden über die interessanten und informativen Ausführungen von Urs Marti, seit 1. Januar 2025 Präsident und Geschäftsführer des HEV Graubünden. Nebst der Neuorganisation des HEV Graubünden seit Beginn des Jahres stellte Urs Marti seinen Werdegang vor und lieferte wichtige Informationen zur bevorstehenden Volksabstimmung zur Abschaffung des Eigenmietwerts, zum anhaltenden Trend für ungerechtfertigte Belastungen der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer und zum Wohnraummangel.

Nach der Generalversammlung liessen die Versammlungsteilnehmenden den Abend mit Speis und Trank und guten Gesprächen ausklingen.

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